Mehr Stille im pädagogischen Alltag? Die Montessori-Ausbildung macht den Unterschied

Absolventen der MONTESSORIheute Diplom-Ausbildung bei der Feier in Müncheberg

Der pädagogische Alltag ist oft von hohem Tempo, Lärm und Anspannung geprägt. Doch wie kann man inmitten dieser Hektik Oasen der Stille schaffen und gleichzeitig die pädagogische Arbeit vertiefen? Für viele Fachkräfte ist genau das eine zentrale Herausforderung. Unsere Montessori Diplom-Ausbildung bietet hier konkrete Antworten und Werkzeuge. Erfahren Sie im Beitrag, wie unsere Ausbildung für Sie zu einem ganzheitlicheren und erfüllenderen Berufsleben führen kann.

Wir sprachen mit Manuela Drewas, Dozentin des Montessori Diplom-Lehrgangs und Leiterin des MONTESSORIheute Instituts für Montessori- und Heilpädagogik, kurz nach der feierlichen Diplomübergabe am 18. Juli 2025 in Müncheberg mit 15 Absolvent:innen. Sie berichtet über die nachhaltigen Auswirkungen ihrer Kurse und wie die Montessori-Pädagogik den Alltag verändert.


Bildung als Begegnung: Persönliche Entwicklung im Fokus

Alexander Schilling: Was hat Sie an diesem Kurs besonders berührt und was sagt das über die Menschen aus, die sich heute für eine Montessori Ausbildung entscheiden?

Manuela Drewas: Natürlich ist ein Abschied ein Moment, der berührt, voller Emotionen, Erinnerungen und Wertschätzung. Was als Fortbildung beginnt, entwickelt sich oft zu weit mehr: In zwei Jahren entstehen nicht nur neue fachliche Perspektiven, sondern auch echtes Miteinander. Persönlichkeiten begegnen sich, wachsen zusammen, teilen Herausforderungen und Erfolge – beruflich wie persönlich.

Ich habe in dieser Zeit erlebt, mit wie viel Hingabe, Leidenschaft und echtem Engagement die Teilnehmer:innen dabei waren. Ihre Referate, Stilleübungen und selbst erarbeiteten Materialien waren nicht nur fachlich fundiert, sondern auch spürbar mit Herzblut vorbereitet und präsentiert.

Das hat mich tief beeindruckt – denn hier zeigt sich Montessori-Pädagogik nicht an der Oberfläche, sondern in ihrer ganzen Tiefe und Lebendigkeit. Es wurde deutlich: Diese Fortbildung ist weit mehr als eine berufliche Qualifizierung. Sie ist ein Prozess, der bewegt, der prägt – und der bei vielen auch persönliche Entwicklung angestoßen hat.

Es geht nicht nur darum, was wir tun, sondern wie wir einander begegnen: Kindern, Kolleg:innen – und nicht zuletzt uns selbst. Diese Reflexion, dieses Bewusstwerden führt zu mehr Klarheit, zu neuen Blickwinkeln und zu dem Wunsch, Räume zu schaffen, in denen gute Begegnungen und gemeinsames Wachsen möglich sind.

Und genau das macht diese gemeinsame Zeit so wertvoll.

Ein weiterer schöner Aspekt ist, dass Teilnehmer:innen sich wünschen, auch nach der Ausbildung mit dem MONTESSORIheute Institut in Verbindung zu bleiben.
Dieser Wunsch zeigt, wie stark der Gemeinschaftsgedanke und die gelebte kollegiale Unterstützung im Institut verankert sind.

Montessori im Alltag: Praxisnahe Integration von Wissen und Erfahrungen

Alexander Schilling: Wie verändert sich der pädagogische Alltag der Teilnehmerinnen durch die Ausbildung? Was berichten sie Ihnen am häufigsten?

Manuela Drewas: Neben der Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle stand für die Teilnehmer:innen der Wunsch im Mittelpunkt, die Montessori-Pädagogik praxisnah zu erleben und in den Alltag zu übertragen.

Es ist so, dass bspw. Lehrer:innen einer Montessori-orientierten Schule Materialien aus der Vergangenheit im Bestand haben. Das Wissen über den Umgang damit ist aber oft verloren gegangen. Jetzt haben sie sich dem neu angenähert und probieren Sachen einfach aus.

Besonders wertvoll waren dabei auch die Hospitationen, die neue Perspektiven eröffnet und zur Reflexion des eigenen Tuns angeregt haben.

Für viele Teilnehmer:innen waren die Stilleübungen ein besonders kostbares Element der Ausbildung. Im oft dichten und dynamischen Alltag von Schule oder Kita – geprägt von Aktivität, Anspannung und hohem Tempo – fehlt es häufig an Momenten der Ruhe.

Stilleübungen bieten einen Raum zum Innehalten, zur Selbstwahrnehmung und zum Ankommen bei sich selbst. Viele nahmen diese Erfahrung als wertvollen Impuls mit, als Möglichkeit, im Alltag bewusster eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu schaffen und so mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu fördern.

Kollegiale Unterstützung und Umgang mit Überlastung

Alexander Schilling: Der Alltag von Pädagog:innen ist oft durch Überlastung geprägt. Gleichzeitig ist da eine Sinnsuche und der Wunsch nach Handlungssicherheit. Zahlt dieses stille Element darauf ein? Ist das für die Pädagog:innen selber auch eine Entlastungssache?

Manuela Drewas: Ja, absolut. Die Stilleübungen bieten nicht nur den Kindern einen wichtigen Ausgleich, sondern auch den Pädagog:innen selbst. In einem oft von Überlastung geprägten Berufsalltag schaffen sie Momente des Innehaltens, die zur Selbstfürsorge und inneren Klarheit beitragen – und damit auch zur Entlastung.

Darüber hinaus war der kollegiale Austausch im Kurs für viele Teilnehmer:innen besonders wertvoll. Es gab Raum, um konkrete Herausforderungen zu besprechen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und voneinander zu lernen: „Wie macht ihr das?

Bei uns sieht es so aus – vielleicht könnte man…“ Dieser offene Dialog hat nicht nur Handlungssicherheit gestärkt, sondern auch das Gefühl von Verbundenheit und gegenseitiger Unterstützung.

Und auch für mich persönlich gilt: Ich nehme aus jedem Kurs neue Ideen, Perspektiven und Anregungen mit. Dieser lebendige Austausch ist ein wesentlicher Teil des gemeinsamen Lernens – und berührt mich immer wieder aufs Neue.

Der Forschergeist wird geweckt: Eine Pädagogik fürs Leben

Alexander Schilling: Was wünschen Sie sich, dass Absolventinnen nach außen tragen als Botschafterinnen einer Pädagogik, die heute vielleicht wichtiger ist denn je?

Manuela Drewas: Was mir besonders am Herzen liegt: Dass die Teilnehmer:innen am Ende sagen können – das war nicht nur eine Fortbildung, das war eine gelebte Erfahrung. Eine Zeit voller echter Begegnungen, in der nicht nur Inhalte vermittelt wurden, sondern Beziehungen entstanden sind.

Ich möchte spürbar machen, dass ich die Montessori-Pädagogik nicht nur lehre, sondern auch lebe – mit Überzeugung, mit Offenheit und mit einem echten Interesse an jedem einzelnen Menschen.

Jede:r bringt eigene Fragen, Schwerpunkte und Interessen mit. Mein Anliegen ist es, dafür Raum zu schaffen und genau das passende „Futter“ anzubieten – damit sich jede:r auf die für sie oder ihn wichtigen Themen wirklich einlassen kann. Individuell, persönlich und auf Augenhöhe.

Individuelle Vertiefung und praktische Anwendung

Mein Fokus liegt darauf, allen das Ganze zu geben, aber das Detail individuell erforschen zu lassen. Es gilt, den Forschergeist zu wecken oder wiederzubeleben. Das, was wir uns hier erarbeiten, dient nicht nur der Erarbeitung für den Kurs, sondern der praktischen Nutzung im Arbeitsalltag und im Leben.

Mir ist es wichtig, die Montessori-Pädagogik als ein lebendiges Konzept zu verstehen, das auch heute noch große Relevanz hat – vorausgesetzt, wir setzen uns aktiv mit den aktuellen Bedingungen auseinander.
Wir leben in einer anderen Zeit als vor 100 Jahren.

Deshalb braucht es eine achtsame Übersetzung der Grundgedanken Maria Montessoris in unsere heutige pädagogische Praxis. Es geht nicht darum, ihre Ideen in Frage zu stellen, sondern sie mit Blick auf die Lebensrealität heutiger Kinder, Jugendlicher und Pädagog:innen weiterzudenken.

Ziel ist es, eine Pädagogik zu gestalten, die authentisch ist, die berührt und die Kinder wirklich dort abholt, wo sie stehen – in ihrer Welt, mit ihren Themen, in ihrer Zeit.


Möchten Sie selbst Teil dieser inspirierenden Bewegung werden und Ihre pädagogischen Fähigkeiten auf ein neues Level heben?

Erfahren Sie mehr über unseren Montessori Diplom-Lehrgang und wie er Ihren Berufs- und Lebensalltag bereichern kann: Hier geht es zum Montessori Diplomlehrgang.