Montessori-Pädagogik im Vergleich mit Fröbel: Ein praktischer Podcast von Vivien Kellner

Künstlerisches Porträt von Maria Montessori und Friedrich Fröbel, erstellt von Teilnehmerin Vivian im Rahmen ihres Montessori-Diplomlehrgang

Im Rahmen des aktuellen Montessori-Diplomlehrgangs Brandenburg (Müncheberg) hat Teilnehmerin Vivien Kellner aus dem Montessori-Kinderhaus Hopfengarten in Cottbus ihren Vortrag als Podcast gestaltet. In diesem Gespräch mit ihrem Mann Raphael Kellner vom Spreehochzeit Podcast beleuchtet sie den Vergleich der Montessori-Pädagogik mit der Fröbel-Pädagogik und zeigt, wie beide Ansätze in der frühkindlichen Bildung miteinander kombiniert werden können.

Vergleich der Montessori-Pädagogik mit der Fröbel-Pädagogik

In diesem Podcast erfahren Sie mehr über den Vergleich der Montessori-Pädagogik mit der Fröbel-Pädagogik. Sie erhalten Einblicke, wie sich diese zwei Ansätze in der Praxis integrieren lassen.

Vivien, selbst pädagogische Fachkraft in einer Montessori-Einrichtung, teilt ihre praktischen Erfahrungen. Sie erklärt, wie die Grundprinzipien von Montessori und Fröbel in der Praxis umgesetzt werden. Für potenzielle Teilnehmer des Montessori-Diplomlehrgangs bietet der Podcast wertvolle Einblicke und methodische Ansätze, die für die Arbeit mit Kindern entscheidend sind.

Transkript: Montessori und Fröbel im Vergleich – Ein Gespräch mit Vivien

Begrüßung:
Hallo liebe Kurs-Teilnehmer und hallo, liebe Manu. Heute mal eine etwas andere Art eines Referats. Ich wollte das Ganze ein bisschen lockerer gestalten und lade euch hiermit zu einem kleinen Podcast mit meinem Mann Rafael ein.

Die Montessori-Pädagogik und Fröbel-Pädagogik:
Die Montessori-Pädagogik und die Fröbel-Pädagogik sind zwei bedeutende und einflussreiche Ansätze in der frühkindlichen Bildung. Beide verfolgen unterschiedliche Philosophien und Methoden, um die Entwicklung von Kindern bestmöglich zu fördern und zu unterstützen.

Rafael: Und du durftest ja nun auch schon beide Konzepte hautnah miterleben, weil du ja in zwei Einrichtungen gearbeitet hast – einmal in einer Montessori-Einrichtung und einmal in einer Fröbel-Einrichtung. Wo kommt denn überhaupt die Montessori-Pädagogik her, und wer hat sie erfunden?

Vivien: Die Entwicklerin, Maria Montessori, war eine italienische Ärztin und Pädagogin, die sich intensiv mit der Bildung und Entwicklung von Kindern beschäftigt hat.

Rafael: Und dann gab es noch den anderen, den Friedrich. Wie kam er denn dazu, oder wie hat er das Ganze entwickelt?

Vivien: Friedrich Fröbel war ein deutscher Pädagoge, der als Gründer des ersten Kindergartens quasi überall auftaucht. Dessen Ideen haben auch heute noch großen Einfluss auf die frühkindliche Bildung.

Ziele der Pädagogik

Rafael: Nun hat Pädagogik immer irgendwie auch ein Ziel. Man möchte immer etwas erreichen. Wie lautet denn generell das Ziel in der Montessori-Pädagogik?

Vivien: Unser Ziel als Montessori-Pädagoginnen ist es, die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Kindes zu betrachten und zu unterstützen. Das gelingt, indem das Kind in einer vorbereiteten Umgebung agieren kann, was seine Eigenverantwortung fördert.

Rafael: Und was hat sich Friedrich dabei gedacht?

Vivien: Friedrich Fröbel zielte darauf ab, die ganzheitliche Entwicklung des Kindes durch spielerische und kreative Aktivitäten zu fördern. Das Spiel wird als zentrale Lernform betrachtet, die die Neugier und Freude am Lernen weckt.

Methoden der Montessori- und Fröbel-Pädagogik

Rafael: Um jetzt diese bestimmten Ziele zu erreichen, braucht es ja auch eine Methodik, also einen Fahrplan. Welche Methoden verfolgt denn die Montessori-Pädagogik?

Vivien: In der Montessori-Pädagogik spielt die vorbereitete Umgebung eine große Rolle. Dabei dürfen die Kinder selbst entscheiden, welche Materialien sie wählen, wann sie das tun und wo sie die Materialien bearbeiten. Das stärkt ihre Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit.

Rafael: Und wie lief das dann im Gegenzug in der Fröbel-Einrichtung ab?

Vivien: Fröbel legte großen Wert auf die Bedeutung des Spiels für die frühkindliche Entwicklung. Er entwickelte spezielle Spielmaterialien, die die Kreativität und Fantasie sowie die sozialen Fähigkeiten der Kinder anregen und fördern. Diese Materialien bieten Raum für Exploration und Interaktion.

Die Rolle des Erziehers in beiden Pädagogiken

Rafael: So eine Erziehung funktioniert ja zwangsläufig nicht ohne Erzieher. Welche Rolle nimmt denn der Erzieher generell erstmal bei der Montessori-Pädagogik ein?

Vivien: In der Fröbel-Pädagogik war ich der aktive Part, übernahm die Rolle im Lernprozess und förderte die Interaktion sowie das soziale Miteinander der Kinder. In der Montessori-Pädagogik war das ein kleiner Kulturschock. Ich musste von jetzt auf gleich in die Beobachterrolle gehen, mich zurücknehmen und der passive Part im Gruppengeschehen sein. Unsere Chefin hatte die Wände mit einem Zettel tapeziert, auf dem stand: „Warte und beobachte.“ Dieser Leitspruch verfolgt uns täglich, und das war für mich der größte Unterschied zwischen den beiden Pädagogiken.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Rafael: Siehst du in diesen beiden Ansätzen Gemeinsamkeiten?

Vivien: Ja, auf jeden Fall. Beide Ansätze betonen die Wichtigkeit der Individualität jedes Kindes und dessen aktive Rolle im Lernprozess. Sie erkennen an, dass Kinder einzigartige Lebewesen sind und Lernende, die in ihrem eigenen Tempo und auf ihre eigene Weise lernen.

Rafael: Beide Ansätze legen großen Wert auf eine sorgfältig vorbereitete Umgebung, die das Lernen unterstützt und zum kreativen Werden anregt, und auch auf das Kennenlernen und Spielen verschiedener Materialien. Gibt es noch mehr Unterschiede außer der Rolle des Erziehers?

Vivien: Ja, während die Montessori-Pädagogik die Selbstbestimmung und Individualität der Kinder stärker in den Vordergrund stellt, legt Fröbel einen größeren Fokus auf den sozialen Aspekt des Lernens, der durch Spiel und Zusammenarbeit gefördert wird. Hierbei wird die Interaktion zwischen den Kindern als wesentlicher Bestandteil des Lernprozesses betrachtet.

Abschlusswort

Rafael: Hast du noch ein schönes Schlusswort für uns?

Vivien: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide Ansätze wertvolle und komplementäre Perspektiven für die frühkindliche Bildung bieten. Ich finde es sehr schön, dass wir beide Ansätze in unserer näheren Umgebung anbieten können, sodass jede Familie individuell für ihr Kind die passende Einrichtung aussuchen kann. Wir haben uns bewusst für die Montessori-Pädagogik entschieden, und das war nicht verkehrt.

Rafael: Vielen Dank! Ich danke dir für diese lockere Couch-Erzählrunde.

Vivien: Gerne! Hat Spaß gemacht. Ich hoffe, es hat euch auch gefallen. Wir wünschen euch noch einen schönen Samstag. Bis dahin, tschüss!