Die transformative Kraft der Montessori-Pädagogik: Ein Erfahrungsbericht

von Nicole Schlender

Ich bin Mutter von drei Kindern und dadurch gezwungen, den Tag aktiv zu gestalten. Wenn ich mich an das erste Lehrjahr zurückerinnere, kann ich sagen, dass ich mir und meinen Kindern viel zu viele Aufgaben für einen Tag zugemutet habe. Genau das war der Grund für meine Entscheidung, das Wahlpflichtfach der Montessori-Pädagogik zu belegen. Ausschlaggebend waren für mich Worte wie Stille, Ordnung und die freie Wahl.

Für mich stellte sich die Frage, wie ich diese Worte im Einklang mit meiner nahezu hyperaktiven Persönlichkeit bringen sollte. Ohne die Unterstützung von „1000 Worten“ einem Kind ein bestimmtes Material vorzustellen oder in der Lage zu sein, gewisse Situationen aushalten zu können, war mein Ziel.

Im Laufe der Zeit hatte ich die Möglichkeit, mich mit der Geschichte der Montessori-Pädagogik und den verschiedensten Materialien zu befassen. Mich begeistert immer wieder die Tatsache, dass die Materialien einfach gehalten und dem Kind über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen oder immer wiederkehren.

Dabei fällt mir sofort der Rosa Turm ein. Dieser wird einem Kind etwa im Alter von zwei Jahren vorgestellt und verfolgt dabei die Ziele der Muskelerziehung des Greifens, der Koordination der Bewegung, der Verfeinerung des Unterscheidungsvermögens von Dimensionen durch visuelle Wahrnehmung und der Bildung von Ordnungsstrukturen. Des Weiteren ist er eine Vorbereitung auf die Mathematik und mit weiterführenden Materialien auch auf das Schreiben.

Maria Montessori hat den Kindern mit dieser Pädagogik die Möglichkeit gegeben, mit allen Sinnen zu lernen. Ich bin mit meiner Wahl, den Kurs der Montessori-Pädagogik belegt zu haben, sehr zufrieden. Nicht nur das Arbeiten an den Materialien war ein Erlebnis, auch die Hospitationen waren sehr angenehm und voller positiver Eindrücke.

Auch mein eigenes Verhalten hat sich verändert. Im Umgang mit meinen Kindern kommt es vor, dass ich meine Worte „zähle“ und nicht alle meine Taten sprachlich begleite, ihnen die Möglichkeit gebe, ihren Interessen nachzugehen und vermeide, Lösungen vorzugeben.

Durch die zahlreichen Möglichkeiten, Materialien der Klasse vorzustellen, selbst welche herzustellen und die Umsetzung der Darbietungen sowie die Ziele in den Skripten nachzulesen, hat mir geholfen, diese Pädagogik zu verstehen und anzuwenden. Wobei ich festgestellt habe, dass die Montessori-Pädagogik so zahlreiche Materialien zur Verfügung stellt, dass zwei Jahre nicht ausreichend sind, um alle kennenzulernen.

Ich hoffe, in meinem späteren Berufsleben weiterhin mit einigen Materialien der Montessori-Pädagogik arbeiten zu können.