Montessori-Diplomverleihung Berlin 2025 – Interview mit Barbara Götz
In Berlin wurde am 14. Juni das Montessori-Diplom 2025 verliehen. Wir haben mit Barbara Götz über die Besonderheiten dieses Kurses gesprochen – und darüber, wie der gemeinsame Blick von Lehrer:innen und Erzieher:innen neue Impulse gesetzt hat.
„Ein Kurs, in dem sich Professionen gegenseitig befruchtet haben“
Frau Götz, was war das Besondere an diesem Diplomkurs in Berlin?
Es war ein sehr lebendiger Kurs, weil Lehrer:innen und Erzieher:innen zusammengekommen sind. Diese Mischung hat viel in Bewegung gebracht: beide Perspektiven wurden sichtbar und haben
sich ergänzt.
Können Sie ein Beispiel nennen, das diese Dynamik deutlich macht?
Ein eindrückliches Beispiel war das Thema Geometrie. Für viele Erzieher:innen ist Geometrie im Vorschulalter nicht selbstverständlich. Im Kurs wurde deutlich, wie sich geometrische Inhalte haptisch vorbereiten lassen – mit Materialien zum Anfassen und Erforschen. Das öffnet Kindern in der Kita einen sinnlichen Zugang und baut eine Brücke zur späteren schulischen Arbeit.
Lehrkräfte haben zugleich gespürt, wie wertvoll diese vorbereitende Arbeit ist.
Welche Bedeutung hat diese Erfahrung für die Montessori-Pädagogik heute?
Montessori verbindet Altersstufen und Professionen. Wenn wir Erfahrungen so vorbereiten, dass Kinder Schritt für Schritt wachsen können, verliert die Grenze zwischen „Kita“ und „Schule“
an Starrheit. Genau das hat der Berliner Kurs sehr schön gezeigt.
Was nehmen die Absolvent:innen mit?
Neben Fachwissen vor allem eine Haltung: Kinder ernst zu nehmen, Fragen zu stellen und Aha-Momente zu ermöglichen. Und den Mut, Montessori im Alltag konsequent umzusetzen – im Klassenzimmer
wie im Kindergarten.
Mehr aus dem Kurs
Im Laufe des Jahrgangs sind vielfältige Materialien in den fünf Bereichen der Montessori-Pädagogik
entstanden. Wir haben eine Auswahl dokumentiert.